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1300. Juli 7. Neisse.

non. Jul.

Bischof Heinrich von Breslau bestätigt die durch seinen Vorgänger Bischof Joh. unter Zustimmung des Herzogs Bernhard, Herrn v. Fürstenberg und Schweidnitz, erfolgte Gründung und Errichtung der Kirche zum heil. Grabe und zu St. Barbara vor Reichenbach und deren Ueberweisung an die Brüder des Marienspitals bei Neisse und fügt mit Zustimmung seines Capitels hinzu den ganzen Grund und Boden auf dem die Kirche errichtet ist, die Aecker und Gärten vor dem Peilauer Thore, 7 Gärten in platea mendicantium und 3 Gärten mit allen Erträgen, die bisher zum bischöflichen Tische gehörten, 2 Malter Dreikorn und die Zinsen von 2 Hufen in Musilinis agris.

Z.: die Archidiakone Nik. de Warticz v. Liegnitz und Mag. Paul v. Glogau Beides Breslauer Domherren, Bruder Heinr. bischöfl. Kaplan und Mag. Joh. v. Strehlen bischöfl. Hofnotar.


Das angebl. Orig. im Bresl. Staatsarchive Neisse Kreuzstift 25 ist eine Fälschung des XVI. Jahrh. mit geringer Kenntniss angefertigt, insofern ja Bischof Heinrich ebenso wie Herzog Bernhard zu der angegebenen Zeit noch gar nicht regierten. Ebenso anachronistisch sind die Zeugen. Das angewendete schlecht abgedrückte S. ist das, welches Bischof Heinr. nur in seinen letzten Jahren führte, als Rücksiegel dient ein gleichfalls sehr stumpfes S. des Glogauer Archidiakons Arnold.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.